
10 unverzichtbare Tipps für Poznań-Besucher
Beim Besuch von neuen Orten steht man immer vor einem Dilemma: was gibt’s hier Sehenswertes und wo soll man hin. Poznań ist ein einzigartiger Ort, der mit seiner Atmosphäre überrascht – offen, dynamisch, voll von beeindruckenden Ecken und Attraktionen. Im Folgenden ein paar Tipps dank denen Euer Aufenthalt in Poznań unvergesslich wird, nämlich 10 Dinge, die man in Poznań unbedingt machen muss.
Im zentralen Teil des Altmarkts befindet sich das schönste Renaissance-Rathaus nördlich der Alpen. Im 1551 wurde auf dem Rathaus eine Turmuhr mit Ziegenböckchen installiert. Täglich wenn die Rathausuhr 12 schlägt, öffnen sich kleine Türen oberhalb der Turmuhr, wo zwei Ziegenböckchen erscheinen. Die mit dem Turmuhrwerk gesteuerten Ziegenböckchen stoßen 12 Mal gegeneinander.
Guter Rat für alle Zuspätkommer – falls Ihr es nicht geschafft habt, am Altmarkt um 12 zu erscheinen, ist im Erdgeschoss des Rathaus-Inneren der alte historische Mechanismus der Ziegenböckchen zu sehen.
Mit der Anbringung von Ziegenböckchen ist eine Legende verbunden. Nach der Herstellung der Uhr wurde beschlossen, sie den Ratsherren und dem Woiwode von Posen vorzuzeigen. Ein Festmahl wurde vorbereitet, wegen Unachtsamkeit des Küchenjungen verbrannte aber die Rehkeule. Der Küchenjunge hat dann zwei Ziegenböckchen gestohlen, um sie auf einer Bratröste zu braten, sie sind dennoch auf den Rathausturm geflohen. Die angekommenen Gäste haben bemerkt, dass zwei Ziegenböckchen hoch auf einem Gesims gegeneinanderstoßen. Und so ließ der Woiwode an die Uhr zusätzlich noch einen entsprechenden Mechanismus mit Ziegenböckchen anbringen.
Das Martinshörnchen (Rogal świętomarciński) wird aus Halbblätterteig und Weißmohn zubereitet. Heutzutage ist es eines der berühmtesten Gebäcke Polens, das in der EU zu den Produkten mit geschützter Herkunftsbezeichnung gehört, und aus diesem Grunde nur in Großpolen nach genauen Rezepten gebacken werden darf.
Die Tradition der Martinshörnchen ist auf das 19. Jh. zurückzuführen - verbunden mit der Kirchweih in der Pfarrkirche St. Martin am 11. November. Einer der Posener Konditoren hat drei ganze Bleche nach dem Aufruf des lokalen Pfarrers gebacken, der um Gaben für die Armen geboten hat, und brachte sie vor die Kirche. Daraufhin haben sich ihm andere angeschlossen. So ist eine Tradition entstanden, die bis heute erhalten ist.
Am Martinstag alleine essen die Bewohner von Poznań und die zahlreichen Gäste ca. 250 Tonnen Martinshörnchen, also ca. 1,25 Mio. Stück!
Wenn Sie mehr über das süßeste Symbol von Posen, Posens "süßem Botschafter", dem Martinshörnchen erfahren wollen, dann kommen Sie zu einer der Vorführungen im Hörnchenmuseum. Der wichtigste Tag für das Martinshörnchen ist der 11. November, an diesem Tag werden Tausende davon gebacken und natürlich auch gegessen.
Längs des nördlichen Ufers des Maltasees verläuft eine ca. 3,8 km lange Strecke der von allen Kindern beliebten kleinen Parkbahn „Maltanka”, mit der man in den Neuen Zoo fahren kann. Täglich ab Ende April bis Ende September in Betrieb.
An manchen Wochenenden ist eine historische Dampflok Borsig aus dem Jahre 1925 im Einsatz (auch kleine Agnes, also Agusia genannt). Damit die Dampflok um 10 Uhr losfahren kann, wird sie bereits um 2:30 in Gang gesetzt.
Verkehrsunternehmen der Stadt Poznań (MPK), das die „Maltanka“ betreut, bietet auch Rundfahrten mit Oldtimer-Straßenbahnen und Bussen an. Die Busse sind mit Lautsprechern ausgestattet und verkehren jeden Samstag, Sonntag und an Festtagen, ab Ende April bis Ende September. Mehr Details unter: www.poznan.travel.
Stary Browar („Alte Brauerei”) ist ein Handels- und Kulturzentrum, das auf Basis der alten Brauerei aus dem 19. Jh. entstanden ist. Außer vielen Geschäften befinden sich hier Biergärten, Clubs, ein Park, ein Kulturzentrum sowie ein Hotel. 2005 erhielt die Alte Brauerei von dem International Council of Shopping Centers den Titel des besten Handelszentrums der Welt in Kategorie mittelgroßer Handelsobjekte.
In der Alten Brauerei gibt es Informationspunkte für alle, die die Räume, die Geschichte, das Spektrum der Aktivitäten der Alten Brauerei, sowie die Idee, die hinter ihrer Errichtung stand, besser kennen lernen, aber auch ihre alte Architektur oder Dauerausstellung bewundern möchten. Dort kann man darüber hinaus einen günstigen Termin für professionelle Führung vereinbaren. Es lohnt sich auch um eine Übersichtskarte mit allen in der Brauerei lokalisierten Objekten zu bitten – dann findet man leicht den persischen Teppich oder um eine andere – mit lauter Kunstinstallationen.
Den Termin soll man 2 Wochen im Voraus vereinbaren. Mehr Informationen unter:
- Atrium, Tel. (+48) 61 859 60 50; E-Mail: informacja@starybrowar.com
- Pasaż (Passage), Tel. (+48) 61 677 14 00; E-Mail: informacja@starybrowar.com
Das ehemalige Kaiserschloss ist die letzte und jüngste königliche Residenz in Europa, die am Anfang des 20. Jhs. für Wilhelm II errichtet wurde. Nach dem 1. Weltkrieg befand sich dort u.a. die Mathematische Fakultät der Posener Universität, deren Absolventen in den 30er Jahren des 20. Jhs. die deutsche Enigmacode geknackt haben. Während des 2. Weltkriegs wurde das Schloss völlig umgebaut und es war der Ort, an dem die offizielle Hitler-Quartier geschaffen wurde. Heutzutage ist das Schloss ein Kulturzentrum mit zahlreichen Ausstellungen, einem Kino und Animationstheater für Kinder.
Man kann an einer professionellen Führung teilnehmen (Treffpunkt im Schloss in der Großen Halle, Hol Wielki), dank wessen man viele spannende, normalerweise unentdeckte Winkel des Schlosses bewundern kann, darunter den originellen, 5-Tonnen-schweren Thron Kaiser Wilhelms II.
Mehrere Informationen zu den Besichtigungsterminen unter: www.zamek.poznan.pl.
Im Nationalmuseum befindet sich eine reiche Sammlung der polnischen (Junges Polen) und europäischen Malerei, u.a. die wertvollste Sammlung der spanischen Malerei in Polen.
Eben dort kann man das einzige Bild von Claude Monet in Polen sehen „Den Strand von Pourville“, dass 2010, 10 Jahren nach dem Diebstahl zurückgewonnen wurde und zurück ins Museum gelangt ist.
Wegen des sensationellen Fadens sowie gewagten Diebstahls des Gemäldes hat man vor, einen Spielfilm über dieses Ereignis zu drehen.
In der Krypta des Posener Doms kann man die Relikte des ersten polnischen Doms aus dem 10. Jh. sowie die Grabmäler erster polnischen Herrscher: des Mesko I und Boleslaus des Tapferen und ein Baptisterium aus dem Jahre 966 bewundern. In der nächsten Umgebung wird ein modernes interaktives Zentrum der Dominsel-Geschichte „Brama Poznania” (Posener Tor) errichtet, das 2014 eröffnet wird.
Die historische Dominsel Ostrów Tumski ist eine der schönsten Ecken in Poznań. Der mächtige Dom, der über die bescheidene Kirche der Heiligen Jungfrau Maria dominiert, die gepflasterten Gassen, die an Stelle des ehemaligen Schutzwalls gebaut wurden, sowie die in den Gärten ruhenden historischen Häuser der Domkanoniker lassen uns in die extraordinäre Atmosphäre der Stille und Ruhe versinken, wo die Zeit auch langsamer zu laufen scheint…
Auf der Dominsel ist es auch wert, das Museum der Erzdiözese Poznań mit St. Peters Schwert zu besuchen, das die ehemalige Lubrański-Akademie beherbergt, sowie das archäologische Reservat Genius Loci.
Die neue Form des Stadtspiels ist eben in Poznań entstanden – es ist ein touristisches Stadtspiel zum selbständigen Spielen. Die Spieler laden die Anfangskarte vom Internet herunter (www.gryturystyczne.pl) oder erhalten sie in einem Informationszentrum, und setzen das Spiel in Gang. Das alles zu beliebiger Zeit und im beliebigen Tempo. Obwohl es bei den Stadtspielen zum selbständigen Spielen keine Animatoren gibt, sind die Spiele so gedacht, dass die Stadt durch ihren Raum alleine das Spiel animiert.
Zur Zeit sind fast 30 Spiele (Sie finden sie HIER) zugänglich, die Poznań und ihre Umgebung aus verschiedenen Blickwinkeln darstellen. Eines der Spiele ist dem ältesten Teil von Poznań, nämlich der Dominsel gewidmet, ein anderes dem Großpolnischen Aufstand und noch ein anderes – Orten, mit denen Könige und Kaiser verbunden waren, die die Stadt besucht haben. Die Spielszenarien sind so konzipiert, dass man ein paar Stunden spielen kann, wobei sie auch für Besucher, denen die Stadtgeschichte nicht bekannt ist, spannend sind.
Auf die Spur bringen uns Inschriften, versteckte Skulpturen und architektonische Details, die zu klaren und bis zur Finale führenden Wegweiser werden, indem man sie mit dem Inhalt der Anfangskarte in Verbindung setzt. Die Spieler können sich wie die Protagonisten vom „Sakrileg“ fühlen.
Der im Zentrum gelegene größte Stadtpark Park Cytadela (ca. 100 ha) entstand auf Überresten der ehemaligen Preußischen Festung. Bis zu dem 19. Jh. war das ein Hügel mit einem malerisch gelegenen Dorf Winiary (der Name knüpft an die Weintraubenzucht an), wonach es in ein mächtiges Fort umgewandelt wurde. Nach dem 2. Weltkrieg wurde der Hügel in einen Park umgewandelt. Zahlreiche Parkwege und märchenhafte Winkel ziehen Spaziergänger in ihren Bann, wobei es für alle Inlineskater und Radfahrer ein perfekter Ort aktiver Erholung ist. An der riesigen Wiese im mittleren Teil des Parks werden Feste und Konzerte organisiert. Im Park-Restaurant und in den Cafés kann man gut essen und sich erholen.
Auf der Zitadelle gibt es darüber hinaus zwei Museen: das Rüstungsmuseum (im ehemaligen Kriegslaboratorium) und Museum der Armee „Poznań” (im Kellergeschoss der ehemaligen Kleinen Schleuse), die eine reiche Sammlung der Militärausrüstung der polnischen, deutschen und sowjetischen Armee beherbergen.
Auf dem Parkgebiet befinden sich darüber hinaus zahlreiche Skulpturen, u.a. das größte Werk von Magdalena Abakanowicz, das im Freien steht, unter dem Titel "Die Unerkannten" („Nierozpoznani”).
Das Stadtstadion in Poznań war Arena der Fußball-Europameisterschaft der Männer UEFA EURO 2012™. Die Kapazität des Stadions beträgt heute über 43 Tsd. Plätze. Es ist ein Ort sportlicher Emotionen, riesiger Konzerte, Shows, Treffen sowie spektakulärer Ereignissen.
Stadion POZNAŃ ist für seine einzigartige Atmosphäre berühmt. Fasziniert von den Lech-Fußballfans sind z. B. die Fans von Manchester City, die nach einem Spiel ihrer Mannschaft in Poznań bis heute jeden Tor mit dem Tanz „Let’s all do the Poznań” zelebrieren. Diese Idee der Posener Fußballfans gewann inzwischen nicht nur in Großbritannien aber auch in anderen Clubs und während der Nationalmannschaftspielen an Popularität. Lech spielt in Poznań ab Februar bis Dezember. Aktuelle Termine sowie Online-Tickets unter: www.bilety.lechPoznań.pl.
Man kann das Stadion auch besichtigen: ab Montag bis Samstag. Weitere Infos unter www.stadionpoznan.pl/wycieczki.
Auf dem Gebiet des Stadions kann man das Angebot des Restaurants PODANIE Restaurante Lounge Bar ausprobieren.
Es ist auch wert, das offizielle Lech Poznań-Geschäft zu besuchen, dass sich auf Tribüne IV befindet. Hier steht uns ein reiches Angebot an Souvenirs des Lech Poznań-Clubs zur Verfügung.
Tekst: Marta Stawińska